Vom Mut, ja zu sagen: Ob während des Trainings im Fitnesscenter, in der urigen Stammkneipe oder beim Ausflug in den Zoo – dem Traummann oder der Traumfrau kann man wirklich überall begegnen. Und dann reichen ein Blick, eine flüchtige Berührung und ein schüchternes Lächeln schon aus, um den Grundstein für eine romantische Liebesgeschichte zu legen. Im besten Fall ist diese Liebesgeschichte jedoch nur der Auftakt zu etwas ganz Großem – zu einem vollkommen neuen Lebensabschnitt, Seite an Seite mit einem Partner, dem man sogar die Sterne vom Himmel holen würde.
Die Bedeutung der Ehe
In der heutigen Zeit wird uns oft das Bild vermittelt, dass eine Ehe nicht viel mehr ist als eine Laune, die aus einem Moment der Verliebtheit und des Übermuts entspringt. Besonders gefeierte Stars machen es vor: Da wird im Rausch oder vollkommen überstürzt die neueste Flamme geheiratet – ganz egal, ob man sich vorher gut genug kennengelernt hat und weiß, dass man den Rest seines Lebens zusammen verbringen möchte, oder ob man sich eben erst auf einer ausgelassenen Party getroffen hat. Warum auch nicht, schließlich ermöglichen teure Anwälte und genügend Bargeld die schnelle Scheidung – sogar wenige Stunden nach der Eheschließung.
Diesem Vorbild entsprechend sehen viele Frauen und Männer eine Hochzeit heutzutage nicht mehr als bindenden Vertrag an, sondern eher als lockere Absprache: So lange es uns gut geht und wir glücklich sind, können wir gerne verheiratet bleiben. Sobald uns irgendetwas am anderen missfällt, werden wir uns direkt wieder scheiden lassen.
Empfehlenswert ist diese Einstellung jedoch trotzdem nicht, denn eine Ehe sollte zwei sich über alles liebende Menschen miteinander vereinen, damit diese gemeinsam ihren zukünftigen Lebensweg bestreiten können – allen Widrigkeiten zum Trotz. Eine Besinnung auf diese alten Werte verlangt auch eine gehörige Portion Mut – den Mut, sich mit den Fehlern des Partners und den Steinen, welche das Leben dem Paar in den Weg legt, auseinanderzusetzen und all diese Hindernisse zu überwinden. Die Belohnung für diesen Mut? Die absolute Sicherheit, gemeinsam erlebtes Glück doppelt genießen zu dürfen und traurige Ereignisse niemals allein verarbeiten zu müssen.
Kalte Füße kurz vor dem Ja-Wort?
Eine Ehe einzugehen, die über Jahrzehnte hinweg Bestand haben soll, ist eine große Verantwortung: Beide Partner erklären sich dazu bereit, sich die Treue zu halten und auch in schlechten Zeiten zueinander zu stehen. Daher bedeutet eine glückliche und lange Ehe auch immer sehr viel Arbeit. Es ist leicht, sich in der ersten Verliebtheit vorzustellen, gemeinsam die Jahre miteinander zu verbringen und für unzählige Momente voller Romantik und Liebe zu sorgen. Doch während einer Ehe ist nicht alles so rosig und schön, wie in der Zeit der ersten Verliebtheit. Gemeinsame Kinder, finanzielle Belastungen durch den Kauf eines Hauses oder schwere Lebenskrisen – wie der Verlust eines Jobs oder der Gesundheit – bedeuten schwierige Phasen, in denen die Liebe beider Partner zueinander auf die Probe gestellt wird, in denen jedes romantische Gefühl im Stress des Alltags verfliegt und in denen das Verständnis füreinander schier unendlich groß sein muss, um diese Zeit gemeinsam und gestärkt zu überstehen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Paar kurz vor dem bindenden Ja-Wort fragen, ob es wirklich das ist, was sie wollen. Plötzlich kommen Zweifel darüber auf, ob der gewählte Partner der Richtige ist, ob man selber überhaupt schon bereit ist, diesen gewaltigen Schritt zu gehen. Mit anderen Worten: Fast jeden erwischt früher oder später das Gefühl, kalte Füße zu bekommen. Aus diesem Grund sollte sich niemand dafür schämen, wenn kurz vor der Hochzeit Zweifel in ihm aufkommen. Nun ist es an der Zeit, sich darauf zu besinnen, warum man sich für genau den Menschen entschieden hat, der schon bald mit vor dem Altar stehen wird. Dass man gewillt war, diesem einen Mann oder diesen einen Frau Vertrauen und Liebe zu schenken.
Diese Gedanken sollten ausreichen, um über jeden aufkeimenden Zweifel erhaben zu sein und mit frischem Mut vor den Altar zu treten, um laut und selbstbewusst zu verkünden: „Ja, ich will!“
Vom Mut, ja zu sagen – gute Gründe, die für die Ehe sprechen
Natürlich gibt es neben jenen Gründen, die von Herzen kommen, auch genügend positive Argumente aus anderen Lebensbereichen für eine Hochzeit:
- Steuerliche Vorteile
- Absicherung des Partners und der gemeinsamen Kinder im Todesfall
- Möglichkeit zur Familienversicherung (Krankenversicherung)
- Zu Zweit einen Kredit zu beantragen ist leichter als alleine
- Die Ehe wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus
- Eheleute werden nicht so oft depressiv
Wie man sieht sollte vor allem die Wirkung einer Ehe auf die Gesundheit und Vitalität beider Partner Beachtung finden, denn es gilt als erwiesen, dass glücklich verheiratete Männer und Frauen länger und gesünder leben als Singles. Dies liegt zum einen daran, dass während der Ehe stets jemand anwesend ist, der über den Zustand des Partners „wacht“ – insbesondere Frauen schaffen es immer wieder auf höchst erstaunliche Weise, ihren Mann davon zu überzeugen, mal wieder mehr für die Fitness zu tun oder auch bei leichten Beschwerden vorsichtshalber den Arzt aufzusuchen. Zum anderen geht die Initiative zu einem vitaleren Leben oft auch vom Ehemann oder der Ehefrau selbst aus, da sie gewährleisten möchten, dass sie noch viele schöne Jahre mit ihrem geliebten Partner verbringen können. Auf diese Art kann vielen Beschwerden vorgebeugt und manchen Krankheiten, die sich noch im Anfangsstadium befinden, Einhalt geboten werden. Eheleute, die sich frühzeitig dafür entscheiden, gemeinsame Kinder zu bekommen, ändern nach der Geburt des Nachwuchses sogar meist ihren Lebensstil – sie ernähren sich gesünder und bleiben dank der Kinder ständig in Bewegung, so dass auch ihre körperliche Fitness stetig zunimmt.
All diese Gründe sprechen eine deutliche Sprache und sollten selbst den stärksten Zweifler davon überzeugen, dass der Mut, ja zu sagen, gleichzeitig die Chance auf ein glückliches und erfülltes Leben beinhaltet.