Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens irgendwann an einer Schlafstörung. Besonders bei Stress oder psychischem Druck fällt das Ein- und Durchschlafen schwer. Lässt die mentale Belastung nach, so verschwinden häufig auch wieder die Schlafprobleme. Doch in einigen Fällen ist dies nicht der Fall.
Die sogenannte Obstruktive Schlafapnoe ist eine häufige Erkrankung im Zusammenhang mit Schlafstörungen. Mit weltweit über 900 Millionen Betroffenen und einer deutlich erhöhten Sterblichkeit ist ihre medizinische Relevanz nicht zu bestreiten.
Ursache und Symptome
Die Obstruktive Schlafapnoe, kurz OSA, ist eine schlafbezogene Atemstörung. Im ruhenden Schlafzustand verengen sich die Atemwege des Betroffenen oder können sich gänzlich schließen. Dadurch kommt es zum wiederholten Verringern oder Aussetzen der Atmung. Solche Phasen können mehrere hundert Male in der Nacht oder gar minutenlang auftreten. Die Sauerstoffzufuhr wird dadurch gestört und das Gehirn schlägt Alarm. Die Folge: der Betroffene erwacht häufig in der Nacht, zum Teil ohne eine Erinnerung am nächsten Morgen.
Zu den häufigsten Symptomen einer OSA gehören neben dem verschlechterten Schlaf auch nächtliches Schnarchen, Tagesmüdigkeit, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit oder ein trockener Mund nach dem Aufwachen.
Die Verengung der Atemwege kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Hierzu zählen etwa starkes Übergewicht oder ungünstige Abnormalitäten im Mund- und Rachenraum, zum Beispiel vergrößerte Mandeln. Ebenfalls kann der übermäßige Konsum von Alkohol, Nikotin oder Beruhigungsmitteln für eine Obstruktive Schlafapnoe mitverantwortlich sein.
Folgen und Risiken
Betroffene von Obstruktiver Schlafapnoe leiden häufig im Alltag unter den auftretenden Symptomen. Die zunehmende Niedergeschlagenheit kann auf lange Sicht die Psyche negativ beeinflussen. Eine Folge können beispielsweise Depressionen sein.
Unbehandelt kann die OSA langfristig auch weitere ernstzunehmende Risiken mit sich bringen. Bleibt die Erkrankung unentdeckt oder entscheiden sich Betroffene gegen eine Behandlung, kann dies die Lebenserwartung verkürzen. Auch das Risiko für Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall und Herzinfarkt ist erhöht.
Behandlung und Therapie
Die Behandlungsmöglichkeiten der Obstruktiven Schlafapnoe sind grundsätzlich so individuell wie ihre Betroffenen. Starkes Übergewicht kann verantwortlich für das Auftreten der Atemaussetzer sein, weswegen in diesen Fällen eine Gewichtsreduktion helfen kann.
Des Weiteren ist die Maskentherapie bzw. CPAP-Therapie (englische Abkürzung für “kontinuierlicher Atemwegsüberdruck”) weit verbreitet. Bei dieser Behandlungsmethode tragen die Betroffenen nachts beim Schlafen eine Atemmaske. Durch diese wird mit leichtem Überdruck Raumluft in die Atemwege gepumpt. Dadurch bleiben die Atemwege stets offen und die Aussetzer werden effektiv unterbunden.
Einige Betroffene wünschen keine CPAP oder vertragen diese nicht. Hier bietet etwa das Unternehmen Nyxoah eine Alternative mit einem implantierbaren Neurostimulator, auch bekannt als Zungenschrittmacher. Dieser stimuliert einen der hauptverantwortlichen Atemweg-Öffnungs-Muskel am hinteren Teil der Zunge, was die normale und ununterbrochene Atmung fördert.